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Jedes Jahr am ersten Juli-Wochenende findet in der Burgruine Dobra im Gemeindegebiet von Pölla im Waldviertel eine vielbesuchte Veranstaltung mit mittelalterlichem Flair statt - mit Rezitationen von Orginialtexten aus dem Mittelalter durch bekannte Schauspieler und Experten für Mittelhochdeutsch sowie Musikbegleitung spezialisierter kleiner Gruppen, die mit wissenschaftlicher Exaktheit alte Instrumente aktivierten und Musikstücke lang vergangener Zeiten zu neuem Leben erweckten. Schauplatz für diesen „Klangraum Burgruine Dobra“, ist die Ruine Dobra, die romantisch auf einer Landzuge im Stausee Dobra gelegen, einst Stammsitz der Herren von Dobra war und 1278 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die beiden Zugänge zur Burg vom Norden und vom Süden sind von starken Türmen geschützt. Vom Süden gelangt man über eine Brücke durch einen quadratischen Torturm in den Zwinger, der den massiven Bergfried aus Quadermauerwerk umfasst. An Torresten vorbei kommt man in den Haupthof, der auf der einen Seite von Mauern mit spätgotischen Fensterstöcken, auf der anderen Seite von einer Mauer mit vier Rundbögen und frühgotischen Fenstern begrenzt wird. Vom Norden führt der Zugang über einen Graben mit Brückenpfeiler zum Vorwerk und in den nördlichen Zwinger. Was für ein Schauplatz für die Rezitation mittelalterlicher Texte, wie des Nibelungenliedes oder der Geschichte von Parzifal, der Katharer oder Legenden um König Artus! Noch ein paar Worte zum ungewöhnlichen Namen der Burgruine „Dobra“, der von einem slawischen Wort, dem Wort „dobov“, auf deutsch „Eichenwald“, stammt und der auf die Besitzerfamilie im Mittelalter zurückgeht. Stammsitz dieser Familie war St. Peter in der Au im Viertel oberhalb des Wiener Waldes, die im Gebiet von St. Pölten mehrere Güter hatte. Ein Zweig der Familie siedelte im Waldviertel und erbaute die Burg Dobra. Der Niederösterreichische Kultursommer bietet mit dieser Veranstaltung, dem „Klangraum Burgruine Dobra“ auf dem idealen Schauplatz einer Burgruine aus dem 13. Jahrhundert wieder etwas ganz Besonderes, das vom kulturbewussten Publikum Niederösterreichs und Wiens mit Begeisterung angenommen wird. Die Veranstaltungen sind bis auf den letzten Platz ausverkauft, es gibt bei Schönwetter die Möglichkeit der Abhaltung der Vorstellung im Haupthof der Burg, für Schlechtwetter wurde ein eigener moderner Veranstaltungsraum mit erforderlicher Infrastruktur erbaut. Besonders die mittelalterliche Musik findet beim Publikum begeisterte Zustimmung.
